2019/2020 Performances With/For
Here is a small selection of projects with choreographers/ composers in which I collaborate in developing dance and vocal material for performance.
Jule Flierl/Menstrual Metal
"MENSTRUAL METAL" nimmt die obsessive Beschäftigung des Extreme Metal mit dem Tabu der Verflüssigungs-, Ausscheidungs-, Desintegrationserscheinungen von Körpern zum Ausgangspunkt. Entgegen bestehender Tendenzen im Black Metal, die sich auf Reinheit und Ursprung im rassischen, elitären, natürlichen oder kulturellen Sinne berufen, will "MENSTRUAL METAL" eine Strategie der Verunreinigung und Verunsicherung entwickeln und Mythen wie dem Menstruationstabu, Blutrecht, Überfremdungsparanoia, Queerphobie, Misogynie und Eugenik den Boden entziehen. (Flierl)
Jule Flierl & Mars Dietz/Wismut- A Nuclear Choir
Ein DOKUTANZ_Stück über Uranabbau und dessen Nachwirkungen in Landschaft und Gesellschaft. Unter strengster Geheimhaltung baute das Bergbauunternehmen Wismut 44 Jahre lang im sächsischen Erzgebirge Uran für den Bau der sowjetischen Atombombe ab. Arbeiter_innen wurden angesiedelt, Ortschaften umgewälzt und Landschaften vergiftet. Drei Jahrzehnte später ist vom Bergbau nicht mehr viel zu sehen, doch die Geschichte strahlt in der Gesellschaft und in individuaellen Körpern nach. Ein Bewegungschor lädt das Publikum ein, ihm in ausgehöhlte Landschaften zu folgen. Im Ton-Stakkato bohren sich Hammer in Felsgstein, während das Verhältnis zwischen Individuum und Kollektiv, Ideologie und Landschaft, Unbehagen und Utopie erkundet wird.
Christian Kesten/Maulwerke
Video: https://klangzeitort.de/dieter-schnebel-90_digital/
Christian Kesten/Untitled #20
für 20stimmigen Chor
Uraufführung 12. Mai 2018, Ballhaus Ost Berlin.
Stimmlose, geräuschhafte vokale Klänge werden bei
sehr ebenem Klangstrom und beim Ein- wie Ausatmen
gleich gehaltener Mundstellung zu einem stehenden
Klang, der über mehrere Minuten gehalten werden
kann. Verschiedene Mundstellungen erzeugen
entsprechend verschiedene Klangfärbungen: Eine
weit geöffnete Mundstellung dec kt einweites, reiches
Frequenzspektrum ab, eine enge Mundstellung
fokussiert den Klang. Zwar lassen sich über das
Internationale Phonetische Alphabet die Klänge
vokalen und frikativen Mundstellungen zuordnen,
jedoch verliert sich durch die ebene Atmung und den
Effekt des stehenden Klanges die Assoziation zu
Sprache und der vokale Klang wird vielmehr
instrumental wahrgenommen. Ein Einfluss durch die
Ästhetik elektronischer Musik lässt sich
nicht leugnen, obschon keine Elektronik
eingesetztwird, nichteinmal
Mikrofonierungen. Analog zu Barnett
Newmans "Fa rbfeldern" ent s tehen
"Klangfarbenfelder". Die Einbeziehung des
Raumes in Tiefe und Breite lässt den Klang
skulptural werden.